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Die verborgene Körpersprache – Wie wir uns ohne Worte ausdrücken

Autorenbild: Sebastian HoferSebastian Hofer

Aktualisiert: 17. Feb.

Emotionen sind mehr als Gedanken – sie sind tief in unserem Körper verankert. Oft kommunizieren wir unbewusst über Mimik, Gestik, Körperhaltung und sogar durch unsere Atmung. Während Worte verfälscht oder zurückgehalten werden können, spricht unser Körper oft die Wahrheit. Genau hier setzt körperorientierte Therapie an: Sie hilft, diese nonverbale Körpersprache zu entschlüsseln und emotionale Blockaden zu lösen.


Blätter im Wind

Warum ist die Körpersprache so wichtig?

Unsere frühesten Erfahrungen sind körperlich – Babys verstehen noch keine Worte, aber sie fühlen Berührungen, Wärme und Spannungen in ihrer Umgebung. Die Bindungsforschung (u. a. John Bowlby, Mary Ainsworth) zeigt, dass emotionale Sicherheit nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch körperliche Signale wie Augenkontakt, sanfte Berührungen oder einen ruhigen Atemrhythmus vermittelt wird.

Viele emotionale Wunden entstehen in einem Alter, in dem Sprache also noch nicht zur Verfügung stand. Frühkindliche Bindungstraumata oder Entwicklungstraumata sind tief im Körper verankert. Worte können helfen, aber sie erreichen oft nicht die tieferen Schichten des Unbewussten. Hier ist es entscheidend, den Körper in den Heilungsprozess einzubeziehen. Denn der Körper hat eine tiefe inherente Weisheit zur Selbstregulation. Die therapeutische Begleitung hat das Ziel, diese innere Weisheit zu aktivieren und halten zu lernen.


Die Sprache der Gefühle verstehen

Gefühle sind eng mit körperlichen Empfindungen verknüpft. Jeder kennt das Herzklopfen bei Aufregung oder den Kloß im Hals bei Traurigkeit. Peter Levine (Somatic Experiencing®) und Bessel van der Kolk (The Body Keeps the Score) betonen, dass Trauma nicht nur in Erinnerungen, sondern auch im Körper gespeichert wird. Der Körper spricht unter anderem durch:

  • Körperspannung (unterdrückte Emotionen wie z.B. Angst, Freude oder Wut)

  • Atemmuster (flach bei Stress, tief bei Entspannung)

  • Bewegungen (zB. nesteln, kippeln, kratzen, zittern und andere unwillkürliche Bewegungen)

  • Wärme/Kälte von Gliedmaßen

  • Körperhaltung (z.B. eingesunken, Schutz suchend, offen)

  • Organsprache (z.B. Dysfunktion, Überfunktion)


Wie körperorientierte Therapie die nonverbale Sprache nutzt

Therapieformen wie Somatic Experiencing®, Hakomi® oder Compassionate Inquiry® nutzen gezielt die Sprache des Körpers, um emotionale Blockaden zu lösen. Dabei wird nicht nur gesprochen, sondern vor allem bewusst gespürt:

  • Aufmerksamkeit auf Körperempfindungen: Welche Gefühle und körpersinnliche Wahrnehmungen sind im Körper spürbar?

  • Auch die Gedankenwelt ist genau so wertvoll: Welche Form von Gedanken tauchen auf? Welche Qualität haben sie? Sind sie abwertend, motivierend oder Erkenntnis fördernd? Welches bildliche oder sinnliche Vorstellungsvermögen taucht auf?

  • Bewegung und Ausdruck: Über diesen Kanal können wir unterdrückte Emotionen und Erlebnisse integrieren, weil es elementar zu einem hoch wirksamen Selbstwirksamkeitserleben führt.

  • Atmung: Reguliert Stress und aktiviert das parasympathische Nervensystem.


Vielleicht inspiriert dich dieser Artikel, selber auf Forschungsreise zu gehen, wie sich dein Körper ausdrückt? Was kannst du alles über dich selber lernen?

Und wenn du das Gefühl hast, tiefer hinabtauchen zu wollen, dann stehe ich dir in meiner Praxis für körperorientierte Psychotherapie gerne als Unterstützung zur Seite. Vereinbare dir gerne hier einen Termin für ein kostenloses Erstgespräch.


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