In der modernen Psychotherapie gibt es viele verschiedene Ansätze, doch nicht alle berücksichtigen den Körper als integralen Bestandteil unserer emotionalen und psychischen Gesundheit. Während die klassische Verhaltenstherapie sich stark auf die kognitive Ebene und auf Verhaltensänderungen fokussiert, geht die Körperpsychotherapie einen Schritt weiter: Sie betrachtet Körper und Geist als untrennbare Einheit.
In diesem Artikel beschreibe ich, warum die Körperpsychotherapie ein besonders wirksamer Weg ist, emotionale und traumatische Blockaden zu lösen – und warum Methoden wie Somatic Experiencing, Compassionate Inquiry und Holotropes Atmen dir helfen können, dein emotionales Gleichgewicht wiederzufinden.

Psychotherapie – Ein Dach für viele Therapieformen
Unter dem Oberbegriff Psychotherapie versteht man alle therapeutischen Verfahren, die darauf abzielen, psychische Beschwerden zu lindern. Hierzu zählen klassische Ansätze wie die Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, systemische Therapie und tiefenpsychologische fundierte Therapie und eben auch die Körperpsychotherapie. Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Stärken, aber der ganzheitliche Ansatz der Körperpsychotherapie bietet eine besonders tiefe und nachhaltige Form der Heilung, die weit über das rein Kognitive hinausgeht.
Verhaltenstherapie – Ein eingeschränkter Ansatz zur Symptomlinderung
Die Verhaltenstherapie gehört zwar zu den am häufigsten angewandten Therapieformen, ist jedoch vor allem symptomorientiert. Hier wird versucht, problematische Denkmuster und Verhaltensweisen zu verändern, indem man neue Verhaltensstrategien erlernt. Während diese Methode bei akuten Symptomen wie Angststörungen oder Depressionen kurzfristig helfen kann, bleibt sie oft an der Oberfläche. Denn sie arbeitet vor allem mit dem expliziten Gedächtnis und behandelt meist nur die Symptome und nicht die zugrunde liegenden Ursachen emotionaler und körperlicher Blockaden. Diese liegen häufig im impliziten Gedächtnis, welches einen anderen Zugang braucht. Es erfordert oft ein hohes Maß an Energie im Hier und Jetzt, neue Verhaltensweisen zu lernen, da die darunter liegende Energie des Leidensdrucks enorm groß sein kann.
Körperpsychotherapie – Der Körper als Schlüssel zur Heilung
Die Körperpsychotherapie geht davon aus, dass unsere emotionale Vergangenheit und traumatischen Erlebnisse nicht nur im Geist, sondern auch im Körper gespeichert sind. (vgl. Bessel v.d. Kolk: The body keeps the score). Diese Blockaden äußern sich häufig in Form von Verspannungen, chronischen Schmerzen oder psychosomatischen Beschwerden. Durch körperpsychotherapeutische Verfahren adressiert der Therapeut das autonome Nervensystem direkter, denn es spricht tatsächlich eine andere Sprache.
Ein zentrales Ziel der Körperpsychotherapie ist es, die Einheit zwischen Körper und Geist wiederherzustellen und das Bewusstsein für die Signale des eigenen Körpers zu schärfen. Dies kann besonders bei Menschen, die durch Stress, Traumata oder emotionale Belastungen leiden, langfristige Erleichterung schaffen.
Somatic Experiencing® nach Peter Levine – Traumata im Körper lösen
Somatic-Experiencing® ist ein von dem amerikanischen Psychotherapeuten, Traumaforscher und Biologen Dr. Peter A. Levine entwickeltes psycho-physiologisches Basiskonzept zur strukturellen Stressregulation und Traumatherapie. Angelehnt an die Polyvagal-Theorie eignet sich SE zur Behandlung vieler körperlicher und psychischer Symptome, wie zum Beispiel: Schmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, unterdrückte Wut oder Trauer, Depressionen, Ängste, Unruhe, psychosomatische Symptome und vieles mehr (wenn eine strukturelle Dysregulation des Nervensystems durch Stress oder Trauma zugrunde liegt).
Durch SE können wir aus einem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit herausfinden, hin zu mehr Handlungsfähigkeit, Kompetenz und Kreativität, bis hin zu einer Präsenz des Seins und des inneren Friedens. Außerdem werden das Vertrauen in den eigenen Körper und die Intuition gestärkt, welche beide Grundlage für Selbstwirksamkeit, Autonomie und Bindung sind. Peter Levine schreibt dazu:
"Traumata sind das Resultat der stärksten Kräfte, die der menschliche Körper aufzubieten vermag. Es entsteht, wenn der Organismus in seiner Fähigkeit, Erregungszustände zu regulieren, überfordert ist. Das traumatisierte Nervensystem bricht zusammen und kann sich nicht wieder von alleine ins Gleichgewicht bringen. Trauma-Symptome wiederum werden nicht durch das eigentliche Ereignis ausgelöst. Sie entstehen, wenn der Überschuss der im traumatischen Erleben mobilisierten Energie nicht entladen wird. Diese Energie bleibt im Nervensystem gebunden, wo sie verheerende Auswirkungen auf Körper und Geist haben kann."
Warum Somatic Experiencing® so effektiv ist:
Es arbeitet auf der Körperebene, um tief verwurzelte Traumata und emotionale Blockaden zu verarbeiten.
Langfristige therapeutische Wirkung wird angestrebt, indem emotionale und physische Blockaden gelöst werden.
Compassionate Inquiry nach Gabor Maté – Den Schmerz mit Mitgefühl ergründen
Ein weiteres bemerkenswertes Verfahren der Körperpsychotherapie ist das von Gabor Maté entwickelte Compassionate Inquiry. Maté, der vor allem für seine Arbeit im Bereich der Trauma-Heilung und Suchterkrankungen bekannt ist, nutzt in seiner Methode einen mitfühlenden Ansatz, um die tieferliegenden Ursachen von emotionalen Schmerzen und Traumata zu erforschen.
Compassionate Inquiry:
Der Körper wird genutzt, um unterdrückte Emotionen und traumatische Erlebnisse sanft zu ergründen.
Es ist eine achtsame Methode, die ähnlich wie SE das Körpergedächtnis anspricht und dem Klienten ermöglicht, schmerzhafte Erlebnisse mit Mitgefühl zu betrachten.
Besonders hilfreich bei Menschen, die an chronischen Erkrankungen, Sucht oder emotionalen Blockaden leiden.
Holotropes Atmen – Erweiterte Bewusstseinszustände für tiefe Heilung
Holotropes Atmen, entwickelt von Stanislav Grof, ist eine kraftvolle Technik, die auf intensiver Atemarbeit basiert und dazu führt, dass der Klient in einen erweiterten Bewusstseinszustand gelangt. In diesem Zustand können emotionale und körperliche Blockaden aufgelöst werden, die im Wachbewusstsein oft nicht zugänglich sind. Diese Methode ist besonders wirksam, um tief liegende Traumata oder unterdrückte Emotionen zu verarbeiten.
Warum Holotropes Atmen so kraftvoll ist:
Es ermöglicht, tiefe Schichten des Unterbewusstseins zu erreichen und ungelöste Traumata zu bearbeiten.
Diese Methode ist besonders für Menschen geeignet, die sich nach einer tiefen Selbsterfahrung und Transformation sehnen.
Holotropes Atmen unterstützt die körperliche und emotionale Integration von bisher unbewussten Erlebnissen.
Fazit: Körperpsychotherapie als ganzheitliche Lösung
Während die Verhaltenstherapie auf kognitiver Ebene und bei Symptombehandlung begrenzt ist, geht die Körperpsychotherapie tiefer und bietet einen ganzheitlichen Ansatz, der den Körper als Schlüssel zur Heilung nutzt. Die Integration von körperorientierten Verfahren wie Somatic Experiencing, Compassionate Inquiry und Holotropem Atmen hilft nicht nur, das psychische Wohlbefinden zu verbessern, sondern auch den Körper in den Heilungsprozess einzubeziehen.
Warum Körperpsychotherapie die richtige Wahl für dich ist:
Sie behandelt nicht nur Symptome, sondern die tieferliegenden Ursachen von emotionalen und körperlichen Beschwerden.
Körperorientierte Verfahren helfen, traumatische Erlebnisse zu lösen, die oft unbewusst im Körper gespeichert sind.
Mit Methoden wie Hakomi und Holotropem Atmen kannst du eine tiefe Transformation und Selbstwahrnehmung erreichen, die kognitive Ansätze oft nicht bieten.
Die Verbindung von Körper und Geist wird wiederhergestellt, was langfristige Heilung fördert.
Möchtest du echte, langfristige Veränderungen in deinem Leben? Ich stehe dir in meiner Praxis für körperorientierte Psychotherapie gerne als Unterstützung zur Seite. Vereinbare dir gerne hier einen Termin für ein kostenloses Erstgespräch.